Paddeln auf der ELBE km 262 - 351 (Dessau - Rogätz) |
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Brambach - km 268
Elbe km 268 - Ausflugsgaststätte "Elbterrassen Brambach"
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Wir haben Dessau hinter uns gelassen und paddeln einen Rechsbogen. Bei günstigem Wasserstand können wir uns auf der rechten Seite an wunderschönen Sandbuhnen erfreuen, die durchaus zu einer Rast einladen. Zunächst kommen aber die DHW "Deutschen Hydrierwerke Rodleben" in Sicht, die 1991 in die indonesische Salim-Gruppe integriert wurden und seit 2001 zu Ecogreen Oleochemicals gehören. Hier werden u. a. Zuckeralkohole, Fettalkohole, Fettamine oder Esther hergestellt. Anwendung finden diese Produkte in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, in der Medizin, der Kosmetik und Pharmazie, werden aber auch zur Herstellung von Flotationsmittel, Korrosionsinhibitoren, Fungizide oder Bakterizide benötigt. Bei km 264 ist rechts die Hafeneinfahrt des DHW, während die Elbe nach links fließt. Vor uns liegt eine ruhige Mittelelbelandschaft.
Bei km 268 erreichen wir die Elbterrassen Brambach. Das Anlegen ist rechts neben dem Anleger problemlos möglich, Boote können auf der Wiese abgelegt werden. Eine Autoanfahrt zum Be- oder Entladen der Boote ist ebenfalls problemlos möglich, die Art der öffentlichen Verkehrsmittel entsprechen der einer ländlichen Gegend ohne Bahnanschluss. Das Speise- und Getränkeangebot erfüllt so fast jeden Geschmack.
Man sitzt auf der Terrasse und hat Boot und Elbe günstig im Auge.
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Aken - Elbe km 275
Elbe km 276 - Bootshaus Köthener Kanuclub
Nach weiteren gemütlichen 7 km ist wieder eine Gierfähre zu beachten - Aken. Auch hier ist links das Anlegen möglich und eine Rast in einer Gaststätte direkt an der Fähre möglich. Will man aber "Gleichgesinnte" treffen, sollte man noch 1 km weiter paddeln. Hier sind mehrere Bootshäuser zu finden, das letzte stromab links bei Elbe km 276 gehört dem "Köthener Kanuclub" KKC - auch eine offizielle Kanustation. Hier sind fast immer Kanuten anzutreffen, zumal direkt am Bootshaus auch der Campingplatz zu finden ist, auf dem viele Vereinsmitglieder ihre Wohnwagen aufgestellt haben. Ein Übernachten ist aber auch im Bootshaus möglich. Der KKC wurde 1950 gegründet, das Bootshaus auf einem von der Stadt Aken gepachtetem Grundstück erbaut. 2007 wurde das Gelände vom KKC übernommen. Die Stadt Aken ist günstig zu Fuß zu erreichen.
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Kernzone Biosphärenreservat Mittelelbe
Elbe km 280 - 285 - In der Schutzzone 1 des "Biosphärenreservat Mittelelbe"
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Wir verlassen Aken. Die Elbe windet sich zunächst nach rechts, dann bei km 279/280 nach links. Wir haben Steckby erreicht. Der Ort ist bekannt durch seine "Staatliche Vogelschutzwarte", übrigens eine von 10 in ganz Deutschland. Wir befinden uns in der Schutzzone 1 des
Biosphärenreservat Mittelelbe.
Jetzt läuft die Elbe 4,5 km schnurgerade nach West, daher bei Westwind eine Qual. Ohne Wind oder bei leichtem Ostwind mit Sonne ein unvergleichbares Erlebnis. Man kann viele Vögel und um Ostern herum Schafherden mit vielen kleinen blökenden Lämmern beobachten.
Elbe km 280 - Steckby
(1999)
Bereits 1979 wurde das Biosphärenreservat "Steckby-Lödderitzer Forst" von der UNESCO anerkannt (wo wir uns jetzt gerade befinden). 1988 kamen Flächen um Dessau und Wörlitz hinzu. Seit 2006 ist der offizielle Name: "Biosphärenreservat Mittelelbe", umfaßt 1.260 km² mit über 1.000 Pflanzenarten, 250 Vogelarten, viele Bienen- und Libellenarten. Es ist außerdem "Referenzstelle" für den Biberschutz.
Heute gehört das "Biosphärenreservat Mittelelbe" als
flächenmäßig größter Teil zum "UNESCO-Biosphärenreservat Flußlandschaft Elbe", welches 1997 offiziell anerkannt wurde. Zu ihm gehören noch die Biosphärenreservate "Flußlandschaft Elbe - Brandenburg" (533 km²), "Flußlandschaft Elbe - Mecklenburg-Vorpommern" (426 km²) und "Niedersächsische Elbtalaue" (568 km²).
An dieser Stelle sei bemerkt: Es ist wunderschön, hier entlang zu paddeln. Und so soll es bleiben. Haltet den Fluß und die Ufer sauber. Genießt die Natur mit Augen und Ohren.
Berichtet über diese einmalige Landschaft und tretet für den Schutz der Natur ein, damit wir noch lange diese Faszination erleben können.
Überigens für Interessenten: der zentrale Verwaltungssitz des "Biosphärenreservat Mittelelbe" befindet sich in der Kapenmühle an der Bundesstraße 107 zwischen Dessau und Oranienbaum.
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Breitenhagen - Elbe km 287 (Saalemündung bei km 290,5)
Elbe km 287 - Breitenhagen
Auf dem Weg zur Saalemündung müssen wir bei Breitenhagen (km 287) wieder auf eine Gierfähre achten. Direkt an der Fähre links ist ein alter Elbkahn "aufgebockt" und zu einer wunderschönen Gaststätte ausgebaut worden. Im Sommer sitzen viele Gäste auf der Terrasse und beobachten das Geschehen auf der Elbe.
Bei km 290,5 mündet links die Saale ohne großes Aufsehen in die Elbe. Nach der Moldau ist die Saale mit 413 km der zweitlängste Nebenfluß der Elbe. Sie entspringt im Fichtelgebirge in Oberfranken in der Nähe von Zell (zwischen Hof und Bayreuth). Sie fließt dann durch Thüringen, wo sie im Oberlauf in einer mehrstufigen Kaskade angestaut wird (u. a. Hohenwarte- und Bleilochstausee). Im Bereich der mittleren Saale fließt sie durch Saalfeld, Rudolstadt und Jena. Bei Naumburg mündet die Unstrut in die Saale. Hier beginnt der Unterlauf durch die Städte Weißenfels, Bad Dürrenberg, Merseburg, Halle, Bernburg und Calbe, bevor sie bei Barby, wo wir jetzt sind, in die Elbe mündet.
Elbe km 290,5 - Mündung der Saale
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Barby - Elbe km 294
Kurz hinter der Saalemündung erreichen wir bei Elbe km 291,5 die nächste Gierfähre "Barby-Ronney". Auch hier sind linkerhand an der Fähre gute Anlegemöglichkeiten. Hier befindet sich das Bootshaus des SSV Blau-Weiß Barby e. V. und eine Gaststätte. Der Kanuclub ist auf Rennsport spezialisiert, die Gaststätte wird "bedarfsgesteuert" geöffnet. Wir standen schon öffter vor verschlossenen Türen, so dass wir in der letzten Zeit hier nicht mehr angelandet sind.
Wir sehen schon die alte Elbbrücke von Barby und paddeln weiter. |
Elbe km 294 - alte Eisenbahnbrücke Barby
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Barby selbst ist eine Kleinstadt mit ca. 5.000 Einwohnern. Die Geschichte der Stadt geht bis in das Jahr 961 zurück. Von der Elbe aus ist von der Stadt nicht allzuviel zu sehen. Sie liegt hinter dem Elbwall, der von Spaziergängern und Radfahrern viel genutzt wird. Beeindruckend ist jedoch die Eisenbahnbrücke. Sie besteht aus der eigentlichen Strombrücke und der anschließenden Flutbrücke und erreicht damit eine Gesamtlänge von 757 m.
Elbe km 294 - Brückenkopf Elbbrücke Barby
Der erste Spatenstich erfolgte 1875. Die Brücke wurde mehrfach umgebaut. Anfang des II. Weltkrieges wurden die Brückentürme umgebaut: sie erhielten Plattformen, worauf Flugabwehrgeschütze installiert wurden. Seitdem wurden die Brückenköpfe nicht mehr verändert. Am 12. April 1945 sprengte die Wehrmacht völlig sinnlos große Teile der Brücke, um den Vormarsch der Amerikaner zu verzögern. Bereits im August 1945 begann der Wiederaufbau. In der Folgezeit wurden Behelfsträger immer wieder repariert, 1973 - 1976 entstand dann der Ersatzneubau (vom Stahlbau Dessau ausgeführt). Im Dezember 2004 wurde der Bahnbetrieb über die Eisenbahnbrücke Barby eingestellt. Der separate Fahrrad-/Fußgängerweg über die Brücke ist aber weiterhin offen. Auf der Westseite führt eine Treppe direkt am Brückenkopf zum Übergang. Wenn es die Zeit zulässt: einfach mal aussteigen und drüberlaufen - es ist imposant und den "Paddelbeinen" tut es gut.
Übrigens: Für Interessenten ist über die Brücke vieles Nachzulesen unter kanonenbahn.de, vielen Dank auch an Herrn Jürgen Krebs für zusätzliche Informationen.
Gleich hinter der Brücke ist links ein Industriegebiet mit Hafen angesiedelt. Bereits 1922 wurde hier das erste Maizena-Werk gebaut, später VEB Maisan Werke Barby. Die Schließung und Abwicklung erfolgte 1992. Die alten Fabrikgebäude, die noch jahrelang leer standen, sind inzwischen abgerissen. Überbleibsel sind nur noch die zwei stillgelegten hohen Schornsteine des ehemaligen Kraftwerkes des Maizena-Werkes. Heute produziert hier ein neues, Anfang der 90-er Jahre erbautes, Werk der weltweit tätigen Cargill-Gruppe Stärke und Stärkederivate.
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Alte Elbe - Pretzien - km 300,8
Elbe km 300 - Wappen Schloß Dornburg
Jetzt paddeln wir eine Gerade und einen Linksbogen, die es in sich haben: wir sind bei Elbe km 295. Nach ca. 7 km bei km 302 sehen wir links immer noch die zwei Maizena-Schornsteine und fragen uns, ob das wahr sein kann - es kann. Aber damit es nicht langweilig wird, haben wir zwei Highlights: zunächst erreichen wir wieder einen vollen Hunderter: Elbe km 300. Genau hier, etwa 700 m landeinwärts steht das Schloß Dornburg. Wenn man sich streckt, sieht man es vom Boot aus. Die Geschichte ist lang, zu bemerken ist aber, dass 1747 das Schloss der Witwensitz wurde, und zwar von Fürtsin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst, der Mutter der späteren Zarin Katharina II. von Rußland. 1932 wurde es eine "Sportschule" der SA, 1933 war es Gefängnis und Misshandlungsstätte für politische Häftlinge, 1945 war es sogar ein Aussenlager des KZ Buchenwald. Nach dem Krieg verfiel das Schloss zusehends, 1967 wurde es renoviert und als Anhaltisches Staatsarchiv genutzt. Ab 2000 wurde das Schloss aufwendig renoviert.
Mitten im langen Linksbogen der Elbe können wir bei km 300,8 rechts in einen alten Elbarm einfahren. Es lohnt sich!
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Elbe km 300,8 - Einfahrt alter Elbarm - Preziener Wehr
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Zunächst schlängelt sich der Arm ca. 2 km ins Landesinnere, bis wir dann breiter und "seeähnlich" wird. Es ist sehr idyllisch. Nach ca. 3 km können wir rechts in den Steinhafen einfahren, an dessen Ende sich rechts das Bootshaus der SV Eintracht Gommern befindet, ein freundlicher Kunuverein mit einem Zeltplatz, wo fast immer jemand anzutreffen ist.
Biegen wir aber nicht rechts ab und paddeln noch einige hundert Meter weiter, dann ist Schluss:
Elbe km 300,8 - Einfahrt - Preziener Wehr
Hier steht eines der interessantesten technischen Denkmäler Deutschlands: das Hochwasser-Schutzwehr Pretzien.
Bereits 1869 wurde durch die Preußische Regierung der Bau des Elbe Umflutkanals und des Pretziener Wehres beschlossen, nachdem es mehrere Überschwemmungskatastrophen gab.
1871-75 wurde Bau des Pretziener Wehres vorwiegend von italienischen Bauarbeitern und französischen Kriegsgefangenen durchgeführt.
1889 wurde die Konstruktion des Wehres mit einer Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris ausgezeichnet.
Das Wehr hat eine nutzbare Durchflussbreite von ca. 113 m durch neun Jochöffnungen, die mit insgesamt 324 Schützentafeln geschlossen werden. Jede Schützentafel wiegt ca. 100 kg.
Der maximale Hochwasserdurchfluss beträgt immerhin 1.800 m³ pro Sekunde!
1990 wurden umfangreiche Korrosionsschutzarbeiten an der Trägerkonstruktion durchgeführt, 1991 wurde das Mauerwerk instantgesetzt und sämtliche Stahlseile und Wehrtafeln ausgewechselt (nicht rostendes Material). Ausserdem wurde die Beleuchtung erneuert. Im Jahr 2003 wurden nach der Jahrhundertflut nochmals umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt.
Einerseits Denkmal, andererseits voll funktionsfähig. In kritischen Elbe-Hochwasser-Situationen wird dieses Wehr gezogen. Über den Umflutkanal im Hinterland werden Wassermassen abgeleitet und damit Städte und Dörfer entlastet.
Seit 1876 wurde das Wehr 53 mal gezogen (Stand 2009).
Soviel zu diesem kleinen Abstecher.
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Elbe km 305 - Kaffeepause vor Schönebeck
Wir paddeln auf der Elbe weiter und sehen , wie schon oben erwähnt, die Maizena-Schornsteine immer noch. Wir passieren das kleine Örtchen Glinde. Die Elbe fließt jetzt in einer nicht mehr so langen Rechtsbiegung. Auf der linken Elbseite (Aussenkurve) sind oft Angler mit Ihren riesigen Angeln in Scharen anzutreffen, die hier ihre Wettbewerbe austragen.
Rechts dagegen sind bei günstigem Wasserstand erstklassige Sandbuhnen für einen ruhigen Zwischstopp zu finden, bevor wir uns Schönebeck / Magdeburg nähern, wo der Motorsport auf der Elbe spürbar zunimmt. Es ist eine der letzten richtig ruhigen Ecken bis weit hinter Magdeburg. An Wochenenden reicht allerdings das Motorspektakel von Schönebeck aus auch bis hierher. Zunehmend sind ab hier Jetskis unterwegs, deren Fahrer auf uns Paddler nicht immer die Rücksicht nehmen, die wir uns für ein gefahrloses Paddeln wünschen würden.
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Schönebeck - km 312
Elbe km 310 - Schiffshotel "Sonnenschein"
Nach einem letzten Linksbogen der Elbe bei km 308 kommt Schönebeck in Sicht. Zunächst passieren wir bei km 309-310 Wassersportvereine unterschiedlichster Art. Am Bootshaus "Delphin" des Schönebecker Sportclub e. V. kurz vor Elbe km 310 kann man bequem an einem Bootssteg anlanden, eine Zeltwiese ist vorhanden. Leider liegen mir über diesen Verein keine weiteren Informationen vor. Kurz hinter dem Bootshaus ist aber noch eine kleine Kuriosität zu sehen: das Schiffshotel "Sonnenschein". Ein 1939 gebautes, im Krieg beim Angriff auf Magdeburg getroffenes und gesunkenes Frachtschiff wurde 1990 komplett umgebaut und dient heute als individuelles Hotel im modernen Look.
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Elbe km 312 - Schönebeck - Uferpromedade
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Wir erreichen die eigentliche Stadt Schönebeck mit der beeindruckenden Uferpromenade - ehemalige Salzspeicher wurden zu attraktiven Wohnhäusern umgebaut.
Elbe km 312 - Salzblume Schönebeck
Kurz danach passieren wir die 16 m hohe, 12 m breite und 25 Tonnen schwere "Salzblume", die an die Tradition Schönebecks als Ort der Salzgewinnung und des Salzhandels erinnern soll. Sie steht auf einem 170 Tonnen schweren Fundament und wurde 1997 enthüllt. Inzwischen ist das etwas gewöhnungsbedürftige Kunstwerk ein Wahrzeichen von Schönebeck geworden.
Bereits im 12. Jahrhundert wurde in Bad Salzelmen (seit 1932 Stadtteil von Schönebeck) Sole gefördert. 1756 bis 1765 wurde das Gradierwerk mit einer Länge von über 1800 m errichtet.
Der Arzt
Dr. Johann Wilhelm Tolberg entdeckte die heilende Wirkung von Sole. 1802 wurde in Bad Salzelmen am Gradierwerk das erste Soleheilbad Deutschlands eröffnet.
Inzwischen ist der moderne "Solepark
Schönebeck / Bad Salzelmen" über die Stadtgrenzen weit hinaus bekannt. Man findet hier das Gesundheits- und Erholungsbad "Solequell", Kureinrichtungen, eine Poliklinik mit div. Arztpraxen, ein Tagungszentrum und seit 2002 ein "Tinitus-Zentrum".
Wir paddeln weiter durch die Schönebecker Elbbrücke und nähern uns der Landeshauptstadt von Sachsen- Anhalt. Ein wenig Achtsamkeit ist im Sommer erforderlich, wenn hier die wilden Jetski-Fahrer ihr Können gegenüber den Paddlern und sich gegenseitig beweisen wollen.
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Magdeburg - km 318-334
Elbe km 323 - Magdeburg - Einfahrt zu den Bootshäusern
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Links bei km 318 finden wir den Segelclub Westerhüsen und eine kleine Gierfähre. Die ersten hohen Häuser von Magdeburg sind zu sehen. Nach einer leichten Linksbiegung erreichen wir die südliche Spitze des Rotehornparkes bei km 323. Rechts ist hier die Einfahrt in den alten Elbarm, wo diverse Kanu-, Ruder-, Segel- und Motorsportvereine mit ihren Bootshäusern angesiedelt sind. Bei Niedrigwasser sollte man vorsichtig paddeln, sich ganz links halten und erst kurz vor der neuen Fussgängerbrücke am Cracauer Wasserfall auf die rechte Seite wechseln, wo sich das Bootshaus einer unserer freundschaftlich verbundenen Vereine, der Kanuklub Börde Magdeburg befindet.
Elbe km 323 - Bootssteg KK Börde Magdeburg
Hier endet auch die MMMM über 242 km von Meißen nach Magdeburg in 2 Tagen, jeweils an einem der längsten Wochenenden des Jahres im Juni (siehe dazu aber im offiziellen Kanu-Terminplan). Der KK Börde hat einen gepflegten Zeltplatz, ordentliche sanitäre Anlagen und viele freundliche Vereinsmitglieder. In der Nähe des Bootshauses gibt es Einkaufsmöglichkeiten und div. Gaststätten. Ein Besuch des Rotehornparkes über die 1997 fertiggestellte Brücke am Wasserfall gleich hinter dem Bootshaus lohnt sich auch.
Der Stadtpark Rotehorn liegt auf der Elbinsel Werder. Die Parkgestaltung begann bereits 1871. Im Jahre 1927 entstand hier ein großes Ausstellungszentrum mit div. Bühnen und Pavillons. Im 2. Weltkrieg wurde alles zerstört und der Neuaufbau nahm viel Zeit in Anspruch. Heute ist der Rotehornpark mit 200 ha der größte und beliebteste Stadtpark Magdeburgs.
Die Weiterfahrt durch Magdeburg ist nicht so spektakulär wie durch Dresden, aber schön und auf jeden Fall sehenswert. Zunächst paddeln wir zurück zur Stromelbe. Jetzt befindet sich rechts die Insel Werder, links Gewerbe- und Wohnhäuser.
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Elbe km 325,5 - Hubbrücke |
Bei km 325 durchpaddeln wir zunächst die in Jahr 2005 in betriebgenommene Sternbrücke, ehe wir kurz danach bei km 325,5 die "Hubbrücke", ein technisches Denkmal, erreichen. Es ist Magdeburgs erste Eisenbahnbrücke und gleichzeitig eine der ältesten und größten Hubbrücken überhaupt.
Elbe km 325,5 Hubbrücke
Der Sinn dieser Brücke, die 1846/47 im Auftrag der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft entstand, bestand in der Gewährleistung eines geregelten Schiffsverkehrs bei unterschiedlichen Wasserständen.
Mehrmals wurde die Brücke umgebaut, zuletzt 1934, als ein 400 t schweres und 90 m langes Hubsegment montiert wurde. Das Segment kann innerhalb von 5 Minuten um fast 3 m gehoben werden.
Die Bahnstrecke über diese Brücke wird schon lange nicht mehr genutzt, bis 2005 konnten Fußgänger die Brücke noch nutzen. Seit der Fertigstellung der benachbarten Sternbrücke wurde die Brücke gesperrt und ist nur noch technisches Denkmal.
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Elbe km 326 - Dom zu Magdeburg
(2008)
Kurz hinter der Hubbrücke erreichen wir den Magdeburger Dom. Man sollte sich rechts halten, denn links liegt der Domfelsen bis Mitte Elbe und je nach Wasserstand ist die Durchfahrt hier schon etwas problematisch. Durch die Schifffahrt entstehen hier schon etwas mehr Wellen als gewöhnlich. Besonders die hohe Fließgeschwindigkeit der Elbe ist zu erwähnen. Stromauf habe ich mit dem Faltboot an dieser Stelle im Jahre 1966 für 1 km eine gute Stunde gebraucht! Stromab erreicht man mit wenig Anstrengung mehr als 15 km/h. Wenn es die Zeit her gibt einfach mal Testen.
Stromauf ist an dieser Stelle die Strömung für jeden Paddler eine besondere Herausforderung.
Der Bau des Doms dauerte über 300 Jahre, von der Grundsteinlegung 1209 bis zur Vollendung der Türme. Der Magdeburger Dom ist das älteste gotische Bauwerk in Deutschland.
Von ursprünglich bis zu 15 Glocken sind heute noch 5 erhalten. Die größte Glocke "Susanna" wurde im Jahr 1702 gegossen und wiegt 8,8 Tonnen.
Seit 2005 sind Turmbesteigungen wieder möglich. 2006 bis 2008 erhielt der Dom eine neue große Schuke-Orgel. Im Jahr 2009, zum 800-jährigem Jubiläum, zeigte sich der Dom erstmalig seit langer Zeit ohne Baugerüste. Es gäbe sehr viel noch zu berichten, aber am Besten ist es, das Bauwerk selbst einmal besichtigen.
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Elbe km 328 - Ehemaliges Spielbankschiff "Jackpott"
(1995)
Seit 1993 rollt auch in der Spielbank Magdeburg die Roulette-Kugel. Anfangs befand sich diese Stätte in einem recht ungewöhnlichen Quartier: dem Spielbankschiff "Jackpott" am Petriförder, seit 1998 befindet sich die Spielbank nun aber mitten im Herzen der Stadt.
Das Schiff steht natürlich nicht mehr hier. Aber viel zu sehen gibt es hier ohnehin nicht. Wir durchpaddeln einige Straßenbrücken und entfernen uns immer weiter vom Dom.
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Elbe km
330 - Herrenkrugbrücke
Nachdem wir bei km 329,5 in Höhe des Handelshafens die Herrenkrug-Eisenbahnbrücke durchpaddelt haben, erreichen wir schließlich bei km 330 die geschwungene "Herrenkrug-Fußgängerbrücke".
Sie wurde 1996 - 1999 erbaut und anlässlich der Bundesgartenschau übergeben. Sie stellt für Fußgänger und Radfahrer eine Verbindung über die Elbe zum
Herrenkrug-Kulturpark mit der Pferderennbahn her. Sie ist 470 m lang und eine recht interessante Konstruktion.
Damit verlassen wir Magdeburg. |
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Das weltgrößte Wasserkreuz - bei km 340
Elbe km 338,5 - Autobahnbrücke A2 - im Hintergrung die Trogbrücke
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Elbe km 339,5 - Ruine Mittelkanalbrücke (1995)
Auf den nächsten Kilometern sind links viele Magdeburger Häfen angesiedelt, rechts ein beliebtes Ausflugsgebiet der Magdeburger. Ab hier ist auch ein deutlicher Anstieg der Berufsschifffahrt zu verzeichnen, zumal sich bei km 333,5 links die Einfahrt zum Schiffshebewerk Rothensee befindet. Hier ist die Verbindung der Elbe zum Mittellandkanal (MKL), der sich quer durch Deutschland zieht.
Der MLK zweigt bei Bergeshövede in der Nähe von Rheine aus dem Dortmund-Ems-Kanal ab und endet nach rd. 320 km Länge bei Magdeburg an der Elbe. Er verbindet als zentraler Teil der einzigen West-Ost-Wasserstraße Norddeutschlands die Stromgebiete des Rheins, der Ems, der Weser und der Elbe und stellt darüber hinaus die Verbindung nach Berlin und zu den osteuropäischen Wasserstraßen her.
Zuvor erreichen wir aber erst noch bei km 338,5 die Autobahnbrücke der A2 Berlin-Hannover. Aber dahinter können wir schon die Trogbrücke sehen.
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Elbe km 339,5 - Neubau Trogbrücke - Ostseite (1999)
Bereits Planungen der 30-er Jahre sahen vor, mit dem Bau einer Kanalbrücke über die Elbe die letzte Lücke der durchgehenden Verbindung der Wasserstraßen zwischen Rhein und Oder zu schließen. Der Zweite Weltkrieg machte dieses einmalige Projekt zunichte.
Nach der Wende wurde die Idee wieder aufgegriffen. Eines der größten Probleme beim Neubau des Wasserkreuzes war
die Sprengung der mit Spezialbeton gebauten alten Kanalruinen aus den 30er Jahren.
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Elbe km 339,5 - Trogbücke Wasserstraßenkreuz
Die neue 918 m lange Trogbrücke ruht auf 17 Betonfeilern. Es wurden rund 85.000 Tonnen Stahl und 600.000 Kubikmeter Beton verbaut. Die Kosten werden mit rund 4 Mrd. DM beziffert.
Seit 2003 können Schiffe diese gigantische Anlage befahren. Eine durchgängige Verbindung von Berlin bis Rotterdam ist jetzt gewährleistet. Es ist übrigens die derzeit weltgrößte Brücke für Schiffe.
Wen es interessiert: Eine ausführliche Beschreibung habe ich unter Menü Events -
Wasserstraßenkreuzbefahrung 2008 eingestellt.
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Elbe km 343,5 - Einfahrt Schleuse Niegripp
Nachdem wir uns von dieser technischen und auch optisch gelungenen Meisterleistung etwas erholt haben, erreichen wir bei km 343,5 rechts die recht unscheinbare Einfahrt zur Schleuse Niegripp, welche die Verbindung zum Elbe-Havel-Kanal herstellt.
Wer allerdings in Richtung Berlin paddeln möchte, sollte lieber noch 38 km stromab bis zur Schleuse Parey bei km 372 paddeln und dort zum Elbe-Havel-Kanal stoßen. Die Strecke ist nicht gerade eine Sight-Seeing-Tour, aber man kann die Strömung gut nutzen.
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Rogätz - km 351
Ein paar Kilometer hinter Niegripp erreichen wir dann linkerhand die Elbestadt Rogätz bei km 351. Rogätz hat auch im Paddelsport Tradition. In den 60-er Jahren fanden hier auf der Elbe noch Regatten statt, heute ist dies wegen der Schifffahrt verboten. Regatten finden dennoch an anderer Stelle statt.
Elbe km 351 - Bootshaus SC Kanu Rogätz
Das Bootshaus des Sport Club Kanu Rogätz ist ein neues Gebäude und befindet sich "weit oben", wir sind hier bisher immer vorbeigepaddelt, weil uns der Anstieg dort, eventuell mit Boot und Klamotten zu schwer erschien. Aber unten an der Elbe ist ein Zeltplatz! Sanitäre Einrichtungen sind im Bootshaus nutzbar. Der SC Kanu Rogätz ist offizielle DKV-Kanustation, Übernachtungen sind also jederzeit möglich. Das sollte man auch tun, denn die nächsten Elbekilometer hinter Rogätz gehören nicht gerade zu meinen Favoriten, da heißt es schnell durch!
Davon aber im nächsten Elb-Abschnitt.
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