An dieser Stelle möchte ich uns kurz vorstellen. Gleichzeitig habe ich in einer kleinen Bildergalerie einige Impressionen aus unserer Heimatstadt und der Elbe bei Roßlau zusammengestellt.
Fotos
Petra und ich (2000)
Wir,
das sind Petra und ich (Hagen), längst nicht mehr die Jüngsten, aber leidenschaftliche Paddler. Ich kam bereits durch meine Eltern in frühester Kindheit mit Paddelbooten in Berührung. Bereits 1952 (oh Gott!) lag ich vorn im Einer, den meine Mutter auf Elbe und Mulde mit dem Paddel bewegte, und da war ich gerade mal 1 Jahr alt. Aber allzuviel Zeit zum Wanderpaddeln blieb damals nicht, da mein Vater Alfred der Trainer einer recht erfolgreichen Kanu-Rennsportgruppe war und das Training sehr ernst genommen wurde. Die Ergebnisse ließen sich auch sehen. U. a. wurde meine Mutter im Jahre 1953 gemeinsam mit Christa Ernst (geb. Pasche) Bezirksmeister im Zweier. Bereits mit 4 Jahren durfte ich selbst einmal im Einer mit der Paddel in der Hand mein Glück versuchen, aber nur in Ufernähe und natürlich an der Leine.
Achim (li.) und ich (1967)
Am 01.06.1963 trat ich in den Roßlauer Kanuverein ein, damals BSG Motor Schiffswerft Roßlau, Sektion Kanu. Bis 1969 betrieb ich aktiv den Kanu-Rennsport, mit dem Höhepunkt über die Bezirksqualifikation an der zentralen DDR-Pionierspartakiade 1965 in Magdeburg teilnehmen zu dürfen. In Erinnerung bleiben Ragatten in Brandenburg (Beetzsee), Burg und Wolmirstedt Mittellandkanal), Halle (Osendorf), Rogätz und Wittenberg (Elbe), Jeßnitz und Raguhn (Mulde), Bernburg, Calbe und vor allem Bad Dürrenberg (Saale).
In der ganzen Zeit vernachlässigte ich jedoch nicht das Freitzeitpaddeln an den Wochenenden. Bereits 1966 leistete ich mir meinen ersten eigenen Zweier, einen PAX, gebraucht, aber voll in Ordnung: 150,00 Mark. Getauft hatte ich das Boot auf den Namen
"Cadillac", in Anlehnung an den Strassenkreuzer und an das damals recht bekannte Lied der "Renegates". Leider sind von diesem schnellen Boot keine brauchbaren Bilder mehr vorhanden.
Viele meiner Mitschüler konnte ich damals anstecken, die sich dann nach und nach auch mit Booten ausstatteten und wir zwischen 1966 und 1970 viele gemeinsame Bootstouren auf unserem Heimatfluß, der Elbe, aber auch auf der Mulde und der Pelze, heute beides zum Ärger der paddelnden Naturliebhaber zu Naturschutzgebieten erklärt und für Paddler gesperrt, unternahmen. Erinnern kann man sich daran ein Leben lang, so z. B. an Schnackel, Schütti, Werni, Kolja, Charly, u. v. a.
1970 kam ein Schnitt, das Studium, weg von zu Hause, weg vom Verein.
Mit dem "Kolibri" 21 km stromauf in Coswig (1994)
Der Anfang im Berufsleben war dann auch nicht so ohne. Ich zahlte zwar immer meinen Beitrag, an Austritt dachte ich nicht, aber die Betätigung auf dem Wasser war doch sehr wenig. Mit den Wirren der Wende 1989 kam dann noch die neue "Reisefreiheit" hinzu. Aber einige Wenige machten sich dann daran, das Kanu-Vereinsleben in Roßlau wieder zu aktivieren.
Als eines Tages, es war 1994, Petra nach Hause kam und mir erzählte, dass sie am Bootshaus war und dort im Rahmen das "Tages der offenen Tür" des Roßlauer Paddlervereins, in dem ich immer noch Mitglied war, eine kleine Runde mit einem erfahrenen Paddler auf der Elbe gedreht hatte, packte es uns dann beide. Alles ging plötzlich sehr schnell.
Meinen "PAX" hatte man im Zuge der "Enteignung" unseres Bootshauses, ohne mich zu informieren, verschrottet. Also Zeitungen durchgewühlt, einen "Kolibri" mit Holzpaddel und Bootswagen gekauft, und los gings.
Mit dem "Kolibri" absolvierten wir genau 2 Fahrten: 1 x 11 km Elbe stromauf (nach Vockerode) und zurück und 1 x 21 km Elbe stromauf (Bootshaus Coswig) und zurück. Ein "Kolibri" ist selbst für kleine Menschen, wie wir es sind, ungeeignet zum Wanderpaddeln. Somit haben wir ihn peinlicherweise nicht einmal getauft.
Also: Verkauf des "Kolibri" und Neukauf eines Pouch RZ85 mit Kober-Holzpaddel und Steueranlage. Dass wir damals nicht gleich ein Plaste-Boot gekauft haben, lag wohl an der "Einstellung" im Verein (90 % waren Faltboote) und am nötigen Kleingeld, denn die preiswerten Plasteboote befanden wir nach einer Testfahrt als ebenso wenig tauglich zum intensiven Wanderpaddeln wie ein "Kolibri".
Mit diesem RZ 85, den wir auf den Namen "Piranha" tauften, begannen wir, längere Strecken auf Flüsse und auf Seen zu paddeln, und das mit wachsender Freude. Wir lernten viele Vereine und neue Paddelfreunde kennen.
Probefahrt mit dem Lettmann "Pacific" (1999)
Einige geführte Vereinsfahrten machten uns aber zunehmend Sorge. Nachdem wir bei der "Magdeburger Ferkelfahrt" (übrigens sehr zu empfehlen - siehe Kanu-Programm) das einzige Faltboot im Teilnehmerfeld waren und uns das Mithalten doch schon etwas Mühe gekostet hat, fiel eine Entscheidung, die wir bis heute nicht bereut haben:
In dem bekannten Kanu-Shop in Erkner besuchten wir den Tag der offenen Tür. Hier war u. a. auch Herr Lettmann sj. anwesend, der viele interessante Dinge erzählte. Aber erzählen ist nur das Eine. Kurzerhand machten wir eine Probefahrt mit einem Lettmann Pazific. Wir waren erstaunt über die Lukengröße, welche ein absolut problemloses Ein- und Aussteigen gewährleistete, ganz im Gegensatz zum Bavaria-Zweier "Nordia", den wir zuvor auf der Strecke Torgau-Rosslau getestet hatten (104 km ELBE). Auch die Sitzposition im Pazific war für unsere Grösse erstklassig. Die Probefahrt dauerte mehrere Stunden! Dann wurde vertraglich festgelegt: Pacific, Lettmann-Paddel, Spritzdecks. Wegen des Gewichtes entschieden wir uns für die LCS-Version (10 kg leichter) und verzichteten damit auf gegenseitige Weihnachtsgeschenke. ;-)
Lieferung unseres Zweiers 1999
Die Anlieferung unseres neuen Pacific im Mai 1999 war für uns ein großes Ereignis. Original verpackt und direkt bis an das Bootshaus lieferte Kanusport Erkner, alles zu unserer vollsten Zufriedenheit.
Seit dem sind Petra und ich eifrige Kurz- und Langstrecken-Paddler, kennen die Elbe von Schmilka bis Hamburg (siehe dazu auch die ausführliche Beschreibung der Elbe) und sind ausser auf der Elbe auch sehr viel auf Seen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch auf der Ostsee oder dem Bodensee unterwegs.
Taufe des Zweiers mit Elbwasser
(1999)
Im Übrigen erhielt dieses Boot auch eine ordentliche Taufe mit Elbwasser auf den Namen "Avalon".
1999 war ein sehr erfolgreiches Paddeljahr. Petra nahm zum ersten Mal am MMMM - Meißen-Magdeburg-Mammut-Marathon (243 km paddeln in 2 Tagen) teil. Als erste Frau aus dem Roßlauer Paddlerverein war das natürlich ein großes Ereignis, bei einigen männlichen Vereinsmitgliedern wurde diese Leistung jedoch mit "günster Wind" und "durch Zufall geschafft" abgewertet.
Unsere Reaktion: Im Jahre 2000 nahmen Petra und ich am X. Jubiläums-MMMM wieder teil, schafften es auch wieder und brachten damit die letzten Zweifler zum Schweigen (und es war nicht das letzte Mal, dass wir am MMMM teilnahmen).
Ziel erreicht: Hamburger Kanu-Club (1999)
Unsere erste große Gepäck-Paddeltour mit unserem neuen Boot war die Fahrt nach Hamburg. Wir starteten am Montag, 26.07.1999 um 14:30 in Roßlau.
Nach Übernachtungen in Magdeburg, Tangermünde, Wittenberge, Klein Kühren und Geesthacht erreichten wir das Bootshaus des Hamburger Kanu Club an der Außenalster nach 5 Tagen und nach knapp 400 gepaddelten km am Samstag, 31.07.1999 um 16:00.
Hier wurden wir am Sonntag mit dem Auto abgeholt.
Taufe
des Einers mit Elbwasser (2006)
Da sich die sportlichen Bedürfnisse zweier Körper nicht immer vereinen lassen (z. B. Joggen und Paddeln oder Radfahren und Paddeln) und ausserdem die körperlichen Befindlichkeiten nicht immer gleichzeitig auf das Paddeln fallen, haben wir uns 2005 entschlossen, noch einen Einer anzuschaffen. Auch hier ging langes Suchen und Testen voraus.
Die entscheidende Probefahrt fand anlässlich der 23. Weserberglandrallye in Minden im September 2005 statt. Die Wahl fiel auf einen Lettmann Eski 525 Touring Plus in der leichten LCS-Variante (19 kg).
Die Lieferung erfolgte am 25.10.2005 durch den Kanuhandel Pramschüfer. Auch hier war alles von der Bestellung bis zur Lieferung zu unserer vollsten Zufriedenheit abgelaufen.
Die offizielle Taufe auf den Namen "Merlin" erfolgte allerdings erst am 28.05.2006.
Worauf wir sonst noch Stolz sind:
Petra's großer Stolz (+)
Ehrentafel 1949 - 2007 (+)
Petra wurde im Jahre 1999 Siegerin im Fahrtenwettbewerb der Frauen im LKV Sachsen-Anhalt.
Den vereinsinternen Fahrtenwettbewerb der Roßlauer Paddler konnte ich bisher 1967, 1968, 1969, 1997, 1999, 2005, 2006 und 2007 und damit acht Mal gewinnen.
(obwohl ich nicht zu den Kilometerhaien gehöre - die Freude muss bleiben!)
Am längsten Marathon auf der Elbe, dem Meißen-Magdeburger-Mammut-Marathon (243 km in 2 Tagen), haben
Petra bisher 4 Mal und ich 6 Mal
erfolgreich teilgenommen.
Im Jahre 2008 feierte ich meine 45-jährige Mitgliedschaft im Roßlauer Kanuverein.
Hagen 1963 (+)
Hagen 2008 (+)
Freude am Paddeln:
1963 bekam ich als Jugendlicher den Wasserwandelwimpel des DKSV in der Stufe I.
2008 bekam ich das
"Wanderfahrerabzeichen des DKV
in Gold"
(die erforderlichen Kilometer waren schon lange gepaddelt, es fehlten "nur" die Öko- und die Sicherheitsschulungen.)
Im Nachherein muss ich unbedingt feststellen:
die DKV-Schulungen sind für jeden aktiven Paddler sehr zu empfehlen!
Um uns die Freude an diesem sehr schönen, naturverbundenen Sport zu erhalten, haben Petra und ich den Roßlauer Paddlerverein aus persönlichen Gründen verlassen und sind seit 2010 Einzelmitglieder im Deutschen Kanuverband.
Was sonst noch über uns zu sagen wäre:
1. Petra ist ein 52er, ich bin ein 51er Jahrgang (voriges Jahrhundert)
2. Hobbys neben dem Paddeln sind Reisen, Fahrrad-Touren, Bergwandern, Joggen, klassische Musik, Pink Floyd, Glenn Miller, Fotografieren
3. Von 1993 bis 2017 (Renteneintritt) selbständig in der IT-Branche
4. Es gibt 4 Kinder (70er - 79er) mit den verschiedensten Interessen und Hobbys
nur mit dem Paddeln sieht es nicht so gut aus!)
5. Es gibt 6 Enkel-Kinder